Montag, 27. September 2010

Wer die bösen Buben sind...

Für einen Europäer ist es eine sehr bequeme Sache, sich in den Lehnstuhl zu setzen und darüber zu philosophieren, wie der "american way of life" die Erde in die globale Erwärmung treibt. Doch kürzlich sah ich auf einer Webseite Illustrationen aus einem Buch von Prof. James Hansen ("Storms of my Grandchildren"). Und diese Graphiken zeigen ein alternatives Bild auf. Bei der Gelegenheit, auch ein Tip für eine Quelle im Internet. Unter dem Link Makiko's Page findet man weitere interessante Graphiken.

Montag, 20. September 2010

Spiegel schreibt schon wieder Blödsinn

Vor über 2 Wochen hatten Matthew Penn und William Livingston eine nicht-fachbegutachtete Studie auf arXiv geladen, laut der sie anhand einer Spektrallinie eine Abnahme des Magnetfeldes der Sonne und darüber der Sonnenfleckenzahl bestimmen konnten. Mit Hilfe einiger noch unbestätigter Annahmen und durch eine lineare Extrapolation meinten die Autoren, daraus ableiten zu können, das der gegenwärtige 11-jährige Sonnenfleckenzyklus nur halb so stark ausfällt wie der vorige und der nächste (25. in der internationalen Zählung) ganz ausfallen wird. Ob es so wird, geben die Autoren ehrlich zu, würde die Zukunft zeigen und empfehlen weitere Messungen.

Auf zur Geisterbahnfahrt beim Spiegel:

Sonntag, 19. September 2010

Currys italienische Flagge, postnormales Lagerdenken und Fehlerbalken

Prof. Judith Curry ist Leiterin des Instituts für Geo- und Atmosphärenwissenschaften am Georgia Institute for Technology. Sie ist zugleich auch eine Person, die es in Rekordzeit geschafft hat, ihre fachliche Reputation zu zerstören. Daneben entwickelt sie Ideen, die sich schwer mit ihrer Kompetenz in der Klimaforschung vereinen lassen. Aber vielleicht ist nicht die Kompetenz das Problem, sondern politischer Wille stellt wissenschaftlichem Verständnis ab und zu ein Bein. Jedenfalls hat Curry in ihrem Blog eine recht eigenwillige Ansicht entwickelt, wie unsicher unser Verständnis darüber ist, wie viel des aktuellen Klimawandels von Menschen verursacht wird. Diese Ansicht ist absurd, und das läßt sich einfach erklären. Aber ich fange besser beim Anfang an...

Samstag, 18. September 2010

Wundersame Welt der Wirtschaftswissenschaften 3 - das Lomborg-Dilemma

Stellen Sie sich vor, Ihr Haus brennt. Auf dem Tisch liegt eine Brieftasche mit Geld und Kreditkarten. Außerdem liegt dort ein Ordner mit ihren wichtigsten persönlichen Papieren. Was davon ist jetzt wichtiger? Was werden Sie retten? Wenn Sie anfangen, nachzudenken, heißen Sie vielleicht Björn Lomborg. Die meisten anderen würden sagen, daß sie beides mitnehmen. Lomborg hat die Kunst, Dilemmata zu konstruieren, extrem verfeinert, nur um irgendwie am Ende den Eindruck zu erwecken, daß die Vermeidung des Klimawandels kein wichtiges Problem sei. Neuerdings hat er seine Verwirrungstechnik noch verfeinert und es geschafft, den Eindruck zu erwecken, er halte den Klimawandel nun für ein wichtiges Problem. Dabei vermeidet er es jedoch, irgendetwas zu empfehlen, das geeignet wäre, den Klimawandel aufzuhalten - er ist zwar bereit, mehr Geld für das Problem des Klimawandels auszugeben, aber nach wie vor liegt dabei die Priorität nicht bei der Emissionsminderung.

Schauen wir uns also einmal das Lomborg-Dilemma an.

Donnerstag, 16. September 2010

Wundersame Welt der Wirtschaftswissenschaften 2 - was kostet ein Leben?

Eines der Merkmale des Klimawandels ist es, daß hier in starkem Maße Schäden auftreten, die nicht direkt in Geld umgerechnet werden können. Das Aussterben von Arten, das Absterben von Korallenriffen, die massive Umsiedlung von Menschen aus Gebieten, die durch Überschwemmungen und Dürren bedroht werden und mögliche Todesfälle durch Naturkatastrophen und Hungersnöte sind allesamt nicht in Geld zu bewerten.

Eines der Merkmale der Wirtschaftswissenschaften ist, daß man genau dieses dort versucht.

Montag, 13. September 2010

Wundersame Welt der Wirtschaftswissenschaften - Zinsen und Umverteilung

Als Naturwissenschaftler neigt man zur Naivität. Man weiß, daß unsere Lebensweise zu einer Veränderung des Klimas führt und man weiß, daß einige dieser Veränderungen das Potential haben, die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zu zerstören. Man würde also annehmen, daß es nun darum geht, unsere Lebensweise so zu ändern, daß wir in überschaubarer Zeit aufhören, das Klima zu verändern. Dazu müssen wir auf eine kohlenstofffreie Energieerzeugung umstellen.

Doch von der Politik aus betrachtet ist das zu einfach. Zunächst muß man gründlich analysieren, was die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels bzw. von Maßnahmen zur Anpassung an ein verändertes Klima sind abzüglich des möglichen Nutzens, um das zu vergleichen mit den zu erwartenden Kosten von Maßnahmen zur Vermeidung des Klimawandels. Das klingt so, als bräuchte man viele Daten und würde dann eine Rechnung durchführen und am Ende steht ein Ergebnis: Klimaschutz rechnet sich oder Klimawandel und Anpassung daran sind billiger. Ich habe jedoch den Verdacht, daß das weder bisher durchgeführt wurde noch überhaupt möglich ist. Warum?

Mittwoch, 1. September 2010

Das kann man nicht erfinden...

Das Thema der Klimaveränderung ist in den USA eine Kontroverse zwischen den beiden großen Parteien - das ist schon seltsam genug. In Europa ist es undenkbar, daß es eine Frage der Parteizugehörigkeit sein könnte, ob man wissenschaftliche Erkenntnisse akzeptiert oder nicht. Aber die antiwissenschaftliche Haltung der politischen Rechten kann zu komischen Auswüchsen führen.